Es ist offensichtlich: Die Dinge entwickeln sich im Kanton nicht wie erhofft. Seit 2019 ist er im Freiheitsindex von Avenir Suisse regelrecht abgestürzt, vom siebten auf den zweiundzwanzigsten Rang. Nur Luzern, Uri und Wallis schneiden noch schlechter ab. Eine Entwicklung, die sich nicht einfach mit Rechenmethoden erklären lässt. Wer die Regierungsantwort aufmerksam liest, erkennt: Es braucht jetzt grundlegende Veränderungen. Denn das Baselbiet leidet unter strukturellen Schwächen: von der Steuerbelastung über langwierige Bauverfahren bis zur stetig wachsenden Staatsquote.
Gerade beim Bauen erleben viele unserer Mitglieder die Folgen direkt. Selbst für einen einfachen Hühnerstall braucht es heute seitenweise Formulare, ergänzt durch Auflagen, Fachgutachten und Zuständigkeiten, die kaum noch jemand durchblickt. Was früher unkompliziert möglich war, wird heute zum behördlichen Hindernislauf. Wer eine Wärmepumpe, einen Dachstockausbau oder ein Gartenhaus plant, muss oft monatelang auf Rückmeldungen warten. Schon kleinere Änderungen an bestehenden Gebäuden geraten so in ein Dickicht aus Normen, Zuständigkeiten und Verfahren.
Auch die Steuerbelastung spüren viele Hauseigentümer deutlich. Die Progression für Zweitverdiener ist laut Index auf fast 19 Prozent gestiegen, das trifft besonders Familien. Die Vermögenssteuer bleibt hoch, und wer fürs Alter vorsorgt oder Rücklagen für Unterhalt bildet, wird rasch mehrfach belastet. Selten war der Handlungsbedarf so offensichtlich wie heute – eine politische Kursänderung ist überfällig. Weniger verwalten, mehr ermöglichen – für Private, Eigentümerinnen und Unternehmer. Der Freiheitsindex ist kein Zahlenspiel, sondern ein Weckruf.